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Dr. Friedrich Wilhelm Adolf 
Wuerzbach
1886 - 1961


Dr. Friedrich Wilhelm Adolf 
Wuerzbach
, of Munich, Bavaria, Germany, Dr.phil., Author, Founder of the "The Nietzche Society". http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 1 Gerd Simon Chronologie Friedrich Wnrzbach Datum Inhalt Quelle 1886 06 15 FB RSK: geboren: Friedrich, Wilhelm, Adolf Wnrzbach in Berlin Vater: Richard Wnrzbach, Mutter Clara Bellachini BDC RKK, PA Wnrzbach 1919 FB RSK: W. nimmt Schrifstellertčat auf "Dionysos" (Musarion Verlag Mchn) BDC RKK, PA Wnrzbach 1919 12 10 Grnndung der Nietzsche-Gesellschaft in Mnnchen. Leitung: F.W. Grnndungsmitglieder: Thomas Mann u. Hugo von Hofmannsthal Information Philosophie 2, Juni 2000, 128 1929 09 17 FB RSK: W. heiratet Dolly Freiin von Gemmingen Massenbach, geb. 08.10.1908 in Mnnchen. Tochter Natalie. BDC RKK, PA Wnrzbach 1930 05 06 Rst f Sippenfo (Mayer) an RSK: M. hat StF berichtet: kein Anlass, Abstammungsbescheid von 16.6.39 zu čandern. Es bleibt dabei, wenn nicht W. Dienstaufsichtsbeschwerde nber RMI erhebt BDC RKK, PA Wnrzbach 1933 12 15 FB RDS Bnrgen: G.O Stoffregen (Intendant Dtldsender), von Westermann (Bayr. Rdfk) BDC RKK, PA Wnrzbach, 1934 01 14 F.W.: "Wiedergeburt des Geistes aus dem Blute". Vorspann: F.W. = Leiter der Vortragsabt. im Bayr. Rdfk. "Im Wesentlichen" Wortlaut eines Vortrags ebd. "... der Ansturm der ns Bwegg gegen die Vorherrschaft der Intellektuellen ist die erste Vorbedingung zu einer Wiedergeburt des Geistes"... "aus dem Keimplasma." Gegen Husserl "VB" 1935 11 26 FB Rfachschaft Rundfunk in der RRK. F.W. = Leiter der Abt. Weltanschauung im Reichssender Mnnchen. Nicht NSDAP-Mitglied Mitgl. der RSK: A 6004 u. J 143. Sprecher eigener Vortrčage. Dr. phil. nat. "Haben Sie den Nachweis Ihrer arischen Abstammung erbracht? ja" Unterlagen bei R§senderMchn u. RRG. "bis zu welchen Vorfahren? Grosseltern teilweise bis 1640" BDC RKK, PA Wnrzbach 1936 FB RSK: W. Art. in "Die Literatur" BDC RKK, PA Wnrzbach 1936 07 04 Heinl an Wnrzbach: Bitte um Nachweis arische Abstammung BDC RKK, PA Wnrzbach 1936 08 11 Heinl an W.: Mahnung. "Ich nehme deshalb an, dass Sie auf eine listenmčassige beitragsfreie Erfassung in der RSK verzichten." BDC RKK, PA Wnrzbach 1936 09 03 Wnrzb an Fachsch. Rdfk: Erledige das nach Beendigung Urlaub BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 2 1936 11 30 W. an RSK [wohl RRK!]: "Meine Herkunft geht in einem Zweige ins Ausland. Da ich auch in der RSK bin, habe ich alles Herrn Staatsrat Johst persčonl. vorgelegt, der mir erklčarte, dass fnr Ihn [!] und damit fnr seine Kammer alles klar und in Ordnung sei. Mein Intendant weiss natnrl. auch davon, hat sich mit Staatsrat Johst besprochen u. stimmt ihm zu." BDC RKK, PA Wnrzbach 1938 05 06 FB zur Aufnahmeantrag RSK: Abtltr fnr Weltanschauung im Rsender Mchn. Erlernter Beruf: Geologie und Philosophie. Keiner Partei angehčort. Nicht NSDAP. Gedient im Landsturm II. "wurde in den PEN Club [?] ohne mein Zutun gewčahlt." Ltr der N-G in der RSK: Ausweis J 143. Publiziert ca. 10-12 Beitrčage im "VB", 3 in "Frauenworte" von 1933 "Morgenfeiern und Ansprache" 3-4 mal jčahrl. Dtldsender + Kurzwellensender BDC RKK, PA Wnrzbach 1938 08 31 GA Reichinger-Gaupersonalamt /Hptstelle Pol. Beurteilg [ s. 1939, 10.06] BDC RKK, PA Wnrzbach 1938 09 10 FB Vereine RSK. "Wie hoch war die Mitgliederzahl am 1. Apr. 1932: 180 davon nichtarisch 19 1933 159 davon nichtarisch 15 1934 140 davon nichtarisch 8 1935 129 davon nichtarisch 0 1936 121 davon nichtarisch 0 1937 121 davon nichtarisch 0 1938 122 davon nichtarisch 0 Mitgl. z. Hptsache Unidozenten, čArzte, Juristen, Lehrer, Kaufleute BDC RKK, PA Wnrzbach 1938 09 10 FB Vereinsvorsitzende [wie 5.6.38] Bei welcher Stelle Abstammungsnachweis beantragt "Da sich eine Schwierigkeit beim Nachweis ergab, war ich persčonl. bei Hrn Staatsrat Johst, der nach Prnfung der Unterlagen mein Verbleiben in der Kammer beschloss." BDC RKK, PA Wnrzbach 1938 10 15 Mitgliedsausweis RSK (mit Bild) BDC RKK, PA Wnrzbach 1938 11 26 W. an Engler (RRK): will E. sprechen BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 04 18 W. an Fachsch. Rdfk: Anschriften der gesetzlichen Geschwister nicht bekannt BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 3 1939 06 16 Abstammungsbescheid Knost (Rst f. Sippenfo) "jndischer Mischling mit zwei der Rasse nach volljndischen GroĎelternteilen": Mutter Clara Belachini in Lissa/ Posen am 15.1.1857 als Tochter der jndischen Eheleute Samuel Bellachini (recte Berlach) und Helene Bellachini, geb. Krnger, die beide mosaischer Rel.gemeinsch. angehčort haben, geboren. "Das Vorbringen des Prnflings, daĎ er nicht der Sohn seiner gesetzlichen Mutter sei, konnte nicht wahrscheinlich gemacht werden." Die gesetzliche Abstammung des Prnflings ist fnr den Abstammungsnachweis maĎgebend" "jnd. Mischling I. Grades" BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 08 04 StF, Stab an Prčasi RRK: W. hat gebeten, dass StF den Fall nochmals nberprnft wird. Sache im Zustand "schwebenden Verfahrens." Bis dahin Entscheidung aussetzen. BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 08 10 RKK (Scurla) an Stab StF: anbei Akten zur Ansicht. Mehrzahl bei Promi II A (Hinkel) W. wg. GA Rst f Sippenfo vom Intendanten vorlčaufig beurlaubt. Prčasi hat sich Entscheidung selbst vorbehalten BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 08 10 Scurla an R§intendanten: Bis Entscheidung StF Beurlaubg aufrecht erhalten BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 08 10 RRK (Scurla) an Promi: StF: "schwebendes Verfahren". Akten an StF BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 09 30 StF. Stab (Schulte-Strathaus) an Amt f. Sippenfo (Dr. Kurt Mayer): "Ich bin nberzeugt, dass die Behauptung Wnrzbachs, seine wirkliche Mutter sei deutschblntig gewesen und er selbst sei Arier, stimmen. Sie stntzen sich auf glaubwnrdige Aussagen und Unterlagen aus der Zeit vor 1933, als es in den intellektuellen Kreisen eher als Vorzug erschien, Halbjude zu sein, und kein Grund vorlag, das abzuleugnen. Dass in der Geburtsurkunde die Ehefrau des Vaters als Mutter angegeben ist, erklčart sich aus den vom Vater seinem Sohn erzčahlten Umstčanden. Das Ganze ist ja geradezu romantisch, aber schliesslich gibt ja das Leben selbst die merkwnrdigsten Romane. Fnr die Abstammung Wnrzbachs von einer arischen Mutter sprechen auch die Tatsachen, dass Wnrzbach im Aussehen keine čAhnlichkeit mit seiner "gesetzlichen" Mutter und seinen (Halb-) Geschwistern haben soll. Ferner: Wnrzbach hat in seiner weltanschaulichen Gesinnung, seinem Wesen und Wirken gar nichts von einem Mischling, - Das ist die Meinung aller, die ihn persčonlich und dienstlich genauer kennen. So urteilte auch General Haushofer (der alte vertraute Freund des Stellvertreters des Fnhrers, seinen Brief lege ich bei.) und der nčachste Vorgesetzte Wnrzbachs, der Intendant des Reichssenders Mnnchen Dr. Habersbrunner." BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 4 1939 09 30 StF, Stab (Schulte-Strathaus) Akten an Amt f. Sippenfo BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 10 06 GA Reichinger Zusfassg. von GA 31.08.1938 u. 6.10.1939: "Dr. Fritz Wnrzbach ist Vorsitzender der Nietzsche-Gesellschaft. Er ist von der weltumstnrzenden Bedeutung des Nationalsozialismus vollkommen nberzeugt. Das geht aus seinem Verhalten vor der Machtnbernahme hervor, indem er die jndischen Philosophen wie Husserl bekčampfte, als es noch eine mutige Tat war, gegen sie aufzutreten. Auch sein Buch "Erkennen und Erleben" erweist dies in einwandfreier Weise (ersch. 1932). Wnrzbach sieht im Nationalsozialismus den Neubau, der an Stelle dieser untergehenden Welt errichtet wird. Diese Einstellung kennzeichnet seine politische Gesamthaltung. Dr. Wnrzbach ist der Gestalter der seinerseitigen Vortragsreihe "Vom ewig Deutschen" und "Von deutscher Art" am Reichssender Mnnchen." BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 10 06 NSDAP Gaultg Mchn-OBB an Prčasi RSK: "Er ist von der weltumstnrzenden Bedeutung des Nationalsozialismus vollkommen nberzeugt. Das geht aus seinem Verhalten vor der Machtnbernahme hervor, indem er die jndischen Philosophen wie Husserl bekčampfte, als es noch eine mutige Tat war, gegen sie aufzutreten. Auch sein Buch "Erkennen und Erleben" eweist dies in einwandfreier Weise (ersch. 1932). Wnrzbach sieht im Nationalsozialismus den Neubau, der an Stelle dieser untergehenden Welt errichtet wird. Diese Einstellung kennzeichnet seine politische Gesamthaltung. Dr. Wnrzbach ist der Gestalter der seinerseitigen Vortragsreihe "Vom ewig Deutschen" und "Von deutscher Art" am Reichssender Mnnchen. Die Gauleitung Mnnchen- Oberbayern erhebt keine politischen Bedenken." BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 11 03 Rst f. Sippenfo an Prčasi RSK: W. hat an RK Bild. Knnste behauptet, Johst selbst habe entschieden fnr einwandfreie Herkunft. W. aber jnd. Mischling 1. Grades. Akten an mich BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 11 10 F.W. an RSK: "Die Vereinstčat ruht z.Zt. fast ganz.l.." Wenn neue Bedingungen, auch čAnderung des Vereinsnamens. BDC RKK, PA Wnrzbach 1939 11 27 RSK II D (Metzner) an Rst f Sippenfo: keine Akten. W. hat Nachweis nicht erbracht. Ihre Entscheidung. BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 Auflčosung der N-G, als F.W. "Fčalschungen in dem von ihr entdeckten Nachlass entdeckte" ( = Schwester Nietzsche) ' Prozess Information Philosophie 2, Juni 2000, 128 1940 06 11 NSDAP, Gaultg Mchn-OBB an Prčasi. RSK: Beurtlg 6.10.39 auch heute BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 5 1940 06 24 Stapoltstelle Mchn an Prčasi RSK: W. "in pol., krimineller u. sonstiger Hinsicht nichts Nachteiliges bekannt" BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 07 06 F.W. an Johst: Glnckwunsch z. Geburtstag. W. hat J. in "Quellen unserer Kraft" (enthčalt Sendereihe "Vom Ewig-Deutschen") als Ewigen Deutschen gefeiert. Soll im Herbst erscheinen. - Stab StF hat Akten an Bouhler geschickt, "damit der Fnhrer durch seinen Spruch mir fnr alle Zukunft Ruhe verschafft. Ich muss natnrlich bis zur Beendigung des Krieges warten, wie die Kanzlei mir mitteilte." Gefahr, dass einer Ihrer Beamten etwas von sich aus unternimmt. Bouhler erhielt GA vom Intendanten u. verschiedene Persčonlichkeiten, auch Gauleitg. Bitte auch GA von J. BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 07 08 Metzner-RSK AV: Verfahren nach §10 der 1. Durchfnhrung VO zum RKKgesetz einleiten. Oder? BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 07 17 Zusatz IHDE zu AV Metzner 8.7.40: Johst fragen BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 07 18 RSK (Metzer) an Johst: Haben Sie in Sachen W. besondere Wnnsche BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 07 22 StF, Stab (Schulte-Strathaus) an Intendent Habersbrunner: StF bestimmt, nochmals grnndl. prnfen. Bis dahin sollen alle MaĎnahmen ruhen BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 08 01 RSK (Metzner) an Promi: Soll Entscheidung StF abgewartet werden? "Die Bemerkung, dass die Angelegenheit dem >subalternem< Zugriff entzogen worden sei, zeugt allerdings zumindest von einer včollig mangelhaften Kenntnis der Vorgčange." BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 08 01 RKS (Metzner) an StF, Stab: Anbei Teilabschr. W. Sache wieweit gediehen? Entscheidung? BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 08 27 W. an Volksverband der Bncherfreunde; der sich weigerte, weitere Ex von "Erkennen und Erleben" z u liefern, weil W. 30% abzog BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 09 14 Verband der Bncherfr. an W.: Verkaufspreis liegt heute unter Selbstkosten. Rabatt fnr W. in dem MaĎ gesteigert, je weiter Preis gesenkt BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 09 14 Vverbd d. Bncherfreunde an Landesltr Buchhorn RSK: i.A. von Fiedler anbei Korr mit W. Buch geht sehr schlecht: Seit 32 ca. 10 000. Das fnr Fall, dass W RSK damit belčastigt. BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 10 22 RSK II A-Ch an Verlag Pustet: Aus gegebenen Anlass, wer Verfasser von "Schicksal Friedr Nietzsches" BDC RKK, PA Wnrzbach 1940 11 04 Verlag Pustet an RSK: "Vermčachtnis Friedr. Nietzsches" von W. verfasst BDC RKK, PA Wnrzbach 1941 12 03 Jola Duisburg an Hinkel: Fleht um Hilfe wg. W. BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 6 1941 12 06 Johst an W.: Dank f Korrbčogen. Keine Zeit. "Aber ich weiĎ auch so, dass Sie gewissenhafter Anwalt meiner Sache sein werden." BDC RKK, PA Wnrzbach 1941 12 31 Hinkel an Jola Duisberg: Zu Ihrer Beruhigung: Angelegenheit W in meiner Dienststelle genauestens geprnft. Ergebnis bisher nix. BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 11 17 RSK-Landesltr Mchn - OBB an RSK Gruppe Schriftsteller. "Die Frau des Obengenannten ist zumindest Vierteljndin [? am Rand]. W. soll aus dem Grunde aus Rdfk ausgeschieden sein. BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 11 21 RSK (Metzner) an Landesltr RSK M-OBB: W 1936 aus RSK entlassen, weil Mitgl. RRK. W Halbjude. čUber Frau keine Unterlagen. Wahrscheinl Ablehnung W`s aus grdsčatzl Einstellung. BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 11 21 RSK (Metzner) an Verlag Dt. Hort: W nicht Mitgl RSK noch Befreigsschein erworben. W Halbjude BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 11 28 Dt. Hort Verlag an Prčasi RSK: W`s Buch von Wisura nbernommen. BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 01 W an Johst: Anbei 2 Bncher von mir. Vor Jahren heftiger Meinungsaustausch mit Schulte-Strathaus nber J. Spčater spielte er mir nblen Streich. S-S Schuld, dass "ich heute Ihre Hilfe" u. die Himmlers anrufen muss. S-S, "der heute wg der Hess-Affčare in Haft ist", hob Schutz des Fnhrers z.Tl. auf. Ltr Sippenamt Freund von S-S. Strafbare Hdlgen: Akten verschwunden, "die zu meinen Gunsten sprachen". "Hier kčonnte wohl nur auf Ihre Veranlassung [...]RF Himmler persčonl. eingreifen" BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 07 Johst an Rud. Brandt: "Ich sandte Ihnen knrzlich ein arisches Gnadengesuch von Friedrich Wnrzbach. Der Mann nberschlčagt sich in Briefen. In der Anlage sende ich Ihnen einen Brief, den er mir in diesen Tagen sandte, der mir deswegen auch fnr Sie lesenswert scheint, da er des Herrn Schulte-Strathaus gedenkt. Nun halte ich diesen Burschen zwar fnr einen schrčagen Vogel, aber das Herr Wnrzbach, in der Annahme, dass dieser Schulte-Strathaus sitzt, sich mit ihm weisswaschen mčochte, riecht mir ein bissel nach jndischem Dreh..." BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 11 W an RSK II D1: "Gg Ihre Ordnungsstrafe von vom 6.12. erhebe ich Einspruch." Werde Johst alles berichten. Warten mit Antwort an Verlag BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 7 1942 12 15 Wisura an Prčasi RKS: "Fnhrende Mčanner der Bewegung, darunter Blutordentrčager urteilten u urteilen nber den Verfasser in Zss und Briefen rnckhaltlos anerkennend, ja bewundernd." "Weder im >Bčorsenblatt f d Dt Buchhandel< noch in den >Vertraulichen Verlegermitteilungen< ist jemals auf die jnd. Abstammung W`s hingewiesen worden, obwohl von ihm u nber ihn dauernd gedruckt und geschrieben wird." BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 15 Brandt, Rud an W: bedauert, Eingriff Himmlers nicht mčogl., "da alle diese Fčalle vom Chef der RK bearbeitet werden." Korr. an Rkanzlei (= RK) BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 15 Brandt, Rud an Rkabinettsrat Stutterheim: anbei Br. W an Johst. RFSS kann sich der Sachen nicht annehmen. BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 16 RSK (IHDE) an W.: Nach § 28 Durchfnhrgs VO zum RKKgesetz Ordnungsstrafe von 100.- BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 23 W an Johst: W sei als Ltr der N-G zur RSK zugehčorig. Sippenamt bis heute kein neuer Bescheid. Braunes Haus: W berechtigt, Bncher zu verčoff. Hinkel gab Dr. Jakob Akten u. sprach mit Frau W. "Lichtbild" BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 24 W an Johst: W vergaĎ: "Meine kleine Auswahl aus Nietzsche ist zu Weihnachten in einer besond. Feldpostausgabe aufgenommen worden und in 50000 Ex ins Feld gegangen." BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 29 Johst an IHDE: "... Ich kenne mich da nicht aus. Bitte nehmen Sie sich doch der Sache mit sachlicher und tunlichster Beschleunigung an." BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 30 W an Johst: "Ist es notwendig, einen Menschen der Jahre hindurch unter einem falschen Verdacht schwer leiden musste, auch noch zu demntigen?" "Mit der blossen Weiterleitung meiner Angelegenheit an eine andere Kanzlei ist mir wenig gedient u Sie kčonnen ja aus dem meinem letzten Schreiben beigelegten Bescheid des Stabes von SS Himmler entnehmen, dass es wieder an eine Kanzlei weitergeleitet wurde, die es dann wieder an ein drittes Amt schicken wird, wo es liegen bleibt." Jetzt Sichtvermerk fnr Schweiz verweigert (Kur in Davos) BDC RKK, PA Wnrzbach 1942 12 31 Johst an Ihde: "Sein Fall, dass seine amtliche Mutter, die Jndin ist, angebl nicht seine Mutter ist, scheint mir reichl. verworren." Sichtvermerk fnr Davos nicht notwendig. "Wir sind doch nicht dafnr haftbar, dass er in seine Herkunft keine Klarheit bringt." (Hsl. Zus J.:) "... an dem Mann stimmt etwas nicht. Sein Davos riecht nach Flucht aus Dtld!" BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 Inhaftierung F.W. Information Philosophie 2, Juni 2000, 128 http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 8 1943 01 04 IHDE an W: Bescheid vom 16.12. "am leichtesten dadurch zu begegnen, dass Sie mir nachweisen, dass Sie Mitgl. der Kammer sind, oder dass Sie durch ein Schreiben der "berechtigt worden sind, schriftstellerisch tčatig zu sein." BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 01 07 W. an Rgf. RSK (= IHDE): Als Ltr der N-G Mitgl d. RSK. Nr. IV/79 vom 15.10.38. Dokumente wg. Fliegergefahr weggeschickt. Bescheid 16.6.39 des Sippenamts keine Geltg, da "von hoher Parteistelle" eine nochmalige Untersuchg angeordnet (Schreiben von 22.7.40). Untersuchung nicht abgeschlossen. Braunes Haus: Bis zu einem Bescheid dnrfte W jederzt Bncher verčoff Wg Ordnungsstrafe mit Dr. Jakob sprechen BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 01 08 RSK-Gruppe Buchhandel an RSK-Gruppe Schriftsteller: was ist dran: nicht Mitglied RSK + jnd. Mischling? BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 01 15 RSK II D1 an Rsippenamt: Bitte um Angabe, ob W nochmals nberprnft BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 01 15 RSK II D1 an Gruppe Buchhandel: Ordnungsstrafe W inzwischen ausgesetzt. BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 9 1943 01 25 RSK II D1 (IHDE) an Hptgfnhrg RKK: "sofern eine Klčarung der Abstammgsverhčaltnisse in absehbarer Zeit noch nicht mčoglich sein sollte, schlage ich vor, W die Schreiberlaubis in Form einer Sondergenehmigung zu erteilen." BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 10 1943 02 23 Rpropamt M-OBB an Abt. Schrifttum z. Hd. Dr. Lutz: zitiert Gestapo-Bericht Kessler "GemčaĎ angezogenem ErlaĎ hat das Reichspropagandaamt Mnnchen-Obb. durch die Staatspolizeileitstelle Mnnchen am 19.03.43 die "Nietzsche Gesellschaft" auflčosen und das Eigentum der Gesellschaft beschlagnahmen lassen. - Schriftwechsel der Gesellschaft, Mitglieder- Karteikarten usw. werden gleichzeitig per Bahnexpress in Vorlage gebracht. - Eine kurze Durchsicht dieser Unterlagen hat ergeben: 1) In der Mitgliedkartei ist der Emigrant Thomas Mann noch als Vorstandsmitglied gefnhrt, auĎerdem zahlreiche Juden und feindliche Auslčander. 2) Laut Postbuch korrespondierte die Gesellschaft noch um 1934 mit Juden (auch L. Berheimer- Mnnchen), mit dem Paneuropčaer Graf Coudenhove- Kalerghi1, usw.) 3) Laut Postscheckbuch (Konto Berlin) stand die Gesellschaft noch im Sommer 1933 im Zahlungsverkehr mit Juden und jndischen Unternehmungen. 4) Auch mit jndischen Emigranten (Oskar Levy-Paris) wurde noch nach der Machtnbernahme laut vorgefundenem Schriftwechsel korrespondiert. Wenn auch diese Nietzsche Gesellschaft offiziell rein wissenschaftliche Ziele verfolgte und seit Kriegsbeginn praktisch nicht mehr in Erscheinung trat, so rechtfertigt ihre und besonders ihres Prčasidenten Wnrzbachs Einstellung zum heutigen Staat in vollem MaĎe die Auflčosung der Gesellschaft. Ausserdem ist aus dem Schriftwechsel ersichtlich, daĎ die Nietzsche Gesellschaft des Dr. Wnrzbach vom Nietzsche-Archiv der Witwe des Philosophen (Weimar) bekčampft wurde. Unter dem beschlagnahmten Eigentum der Gesellschaft befinden sich 500 Rohbčogen des Buches "Die Selbstbesinnung Europas durch Nietzsche" sowie eine Anzahl der Musarion Nietzsche Ausgabe und mehrere Nietzsche Sonderdrucke. Ich bitte um die Genehmigung, diese und čahnliche Druckschriften der Altpapierverwertung zufnhren zu dnrfen, da im Dienstgebčaude des RPA nicht genngend Raum ist, diese Schriften lčanger aufzubewahren. Schliesslich weise ich noch auf das Formblatt der Gesellschaft der Gestapo hin, worin Dr. Wnrzbach angibt, Halbjude zu sein, behauptet aber gleichzeitig, noch Mitglied der Reichsschrifttumskammer zu sein.. Und beweist dies durch den in Fotokopie beigefnhrten Mitgliedsausweis. BDC RKK, PA Wnrzbach 1 CoudenHove-Kalerghi < Coudenhove-Calerghi,cj. http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 11 1943 03 20 W an Johst: Gestern war die Gestapo bei mir und erklčarte die Nietzsche-Gesellschaft auf Grund eines Schreibens des Ministeriums fnr Volksaufklčarung und Propaganda fnr aufgelčost. Grnnde: meine ungeklčarte Herkunft, vor allem aber die in dem Schreiben angefnhrte Tatsache, dass ich seit 1936 nicht in Ihrer Kammer sei. Ich zeigte den Beamten meinen Ausweis vom 15. Okt. 1938 von Ihrer Kammer ordnungsgemčass mir ausgestellt und bis heute nicht abgesprochen, worin ich als Leiter der N.G. anerkannt bin. Es ist fast 1/4 Jahr her, dass ich dem Geschčaftsfnhrer der RSK meine Zugehčorigkeit zur Kammer bewies. Er hat mir bis heue nicht geantwortet. Da er mir aber in seinem letzten Schreiben mitteilte, dass alles in Ordnung sei, wenn ich ihm nachweisen kčonne, dass ich der RSK angehčore, so beruhigte ich mich dabei. Die Beamten der Gesellschaft mussten natnrlich trotzdem den Befehl ausfnhren, nahmen aber die Tatsache meiner Angehčorigkeit zur RSK ins Protokoll auf. - Wenn diese Auflčosung der N.G. nicht rnckgčangig gemacht wird, ist die 25 jčahrige Aufbauarbeit von mir zerstčort, und zwar včollig ungerechterweise! Ich appelliere noch einmal an das Gewissen, das uns alle geistig Schaffende verbindet. Wollen Sie als Bewunderer deutschen Schrifttums diese Ungerechtigkeiten, die ein Lebenswerk zerstčoren, zulassen? Ich bin rein arisch, ich bin Mitglied Ihrer Kammer. Verzeihen Sie den Bleistift, ich bin schwer krank, aber bis zuletzt werde ich mein Recht verteidigen. BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 04 03 RSK II (Loth) an W. Hier in Sachen SchlieĎung N-G "nichts Nčaheres bekannt." Vorgang bei RKK. Geduld! BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 05 05 RKK-Abt. Kulturpersonalien an Rsippenamt: Detailierterer Abstammungsnachweis als " Sippenamt sollte alle Geschwister W`s zu einer erb- u. rassenkdl. Untersuchg heranziehen. BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 12 1943 05 08 Promi (Lutz) an Prčasi RSK: "Von der Staatspolizeileitstelle Mnnchen wurde am 19.3.43 die Nietzsche- Gesellschaft des Schriftstellers Dr. Friedrich Wnrzbach, Mnnchen, aufgelčost. Bei der Vernehmung erklčarte Dr. Wnrzbach wčortlich: "Ich betrachte mich nach wie vor noch als Mitglied der Reichsschrifftumskammer". Dem Bericht der Geheimen Staatspolizei Mnnchen zufolge, hatte der Herr Prčasident der Reichsschrifttumskammer am 21.11.42 den Landesleiter fnr Schrifttum, Mnnchen, mitgeteilt, daĎ Wnrzbach im August des Jahres 1936 aus der Reichsschrifttumskammer entlassen worden ist, weil er zur gleichen Zeit Mitglied der Rundfunkkammer war. In dem angezogenen Schreiben des Prčasidenten der Reichsschrifttumskammer heiĎt es wčortlich: "Hinsichtlich der Abstammung bleibt festzustellen, daĎ Dr. Wnrzbach nach dem mir vorliegenden Bescheid der Reichsstelle fnr Sippenforschung vom 16.6.1939 jndischer Mischling mit zwei der Rasse nach volljndischen GroĎelternteilen ist, d.h., er ist Halbjude. čUber die Abstammung seiner Frau habe ich keine Unterlagen. Ich werde Gelegenheit haben, hiernber nčahere Feststellungen zu treffen, wenn ich Wnrzbach im AnschluĎ an die Stellungnahme des Verlages auffordere, sich noch nachtrčaglich anzumelden. Wahrscheinlich wird dann Ablehnung aus grundsčatzlicher Einstellung erfolgen, so daĎ Wnrzbach knnftig nicht mehr schriftstellern kann." BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 13 1943 05 08 [Fotrs.] Wie notwendig die Auflčosung der Nietzsche- Gesellschaft des Herrn Dr. Wnrzbach war, beweisen folgende Tatsachen: 1) In der Mitgliedkartei ist der Emigrant Thomas Mann noch als Vorstandsmitglied gefnhrt, auĎerdem zahlreiche Juden und feindliche Auslčander. BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 05 08 [Forts.] 2) Laut Postbuch korrespondierte die Gesellschaft noch um 1934 mit Juden (auch L. Berheimer- Mnnchen), mit dem Paneuropčaer Graf Coudenhove- Kalerghi2, usw.) 3) Laut Postscheckbuch (Konto Berlin) stand die Gesellschaft noch im Sommer 1933 im Zahlungsverkehr mit Juden und jndischen Unternehmungen. 4) Auch mit jndischen Emigranten (Oskar Levy-Paris) wurde noch nach der Machtnbernahme laut vorgefundenem Schriftwechsel korrespondiert. Dem Bericht des Reichspropagandaamts Mnnchen zufolge, befinden sich unter den beschlagnahmten Materialien der Nietzsche-Gesellschaft noch eine Anzahl Rohbčogen verschiedener alter Nietzsche-Bncher, sowie 3 Felle Einbandleder, die offenbar auf den sogenannten Verlag der Nietzsche-Gesellschaft zurnckgehen, der aber 1928 geschlossen worden ist. Es wird um ihr Einverstčandnis gebeten, das Einbandleder sowie die vorliegenden Rohbčogen dem Nietzsche- Archiv in Weimar zur Verfngung zu stellen. BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 05 10 RKK an Prčasi RSK: Bis zur Entscheidung RMI nber Dienstaufsichtsbeschwerde: Erlaubnis, sich weiterhin als Schriftsteller zu betčatigen BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 05 15 RSK II D1 an Promi-Abt Schrifttum Hptref. Wiss: W hat im Einvernehmen mit RKK Erlaubnis keine Einwčande gegen čUberweisung beschlagnahmter Materialien an Nietzsche-Archiv in Weimar. BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 05 15 RKS II D1 (Loth) an W: Einspruch gegen Auflčosung N-G aussichtslos. Nicht Mittelpkt der Nietzsche-Fo. Beschlagnahmte Materialien an N-Archiv BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 05 19 W an RKS II D1: hofft, dass Sippenamt sich korrigiert. Ansonsten Einverstanden. "Niemand kann mir nun aber zumuten, dass ich diese Restbestčande nunmehr dem Nietsche-Archiv nberlasse." Nicht Eigentum der N-G, sond W`s. Hat an N-Archiv geschrieben, "da das N-Archiv sich ja wol nicht an mir bereichern will" BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 05 24 RSK II D1 an Promi Href. Wiss: Einspruch z.T. berechtigt. RSK aber nicht zustčandig BDC RKK, PA Wnrzbach 2 C-Kalerghi < C-Calerghi, cj. http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 14 1943 06 03 RPA M- OBB (Mnller) an Prčasi RSK: "Aus dem Beschlagnahmegut ist ersichtlich, daĎ die Nietzsche- Gesellschaft in erster Linie ein Sammelbecken von Juden, Pazifisten und nunmehrigen Emigranten war und daĎ der Halbjude Dr. Wnrzbach, der seinen angeblichen arischen Nachweis bis heute noch nicht erbracht hat, noch nach der Machtnbernahme 1933 mit obenbezeichneten Mitgliedern seiner Gesellschaft in Briefwechsel gestanden hat. Das Reichspropagandaamt Mnnchen-Obb. muĎte sich schon seit Jahren mit dem mit jndischen Gedankengut včollig infizierten Halbjuden Dr. Wnrzbach befassen. Die Art und Weise, wie jetzt Dr. Wnrzbach gegen die Auflčosung seiner Nietzsche-Gesellschaft und deren Verlag Stellung nimmt und wie er finanzielle Ansprnche persčonlicher Natur aus dem Verlag geltend macht, beweist diese Auffassung seiner Geisteshaltung. Selbst das Ministerium bezeichnet seine Behauptungen und Forderungen als unverschčamt und geradezu als Erpressung und jndische Manier. Auf Veranlassung des Ministeriums hat deshalb das Reichspropagandaamt Mnnchen-Obb. die Gestapo Mnnchen gebeten, Dr. Wnrzbach vorzuladen und ihm zu erčoffnen, daĎ er sich zur Vermeidung seiner Sicherheitsverwahrung jeglicher Briefschreiberei, auch an Behčorden und Dienststellen, bezgl. der Nietzsche-Gesellschaft und deren Verlages zu enthalten habe. Unter diesen Voraussetzungen schlčagt das Reichspropagandaamt Mnnchen- Obb. im Einvernehmen mit dem Landesleiter der Reichsschrifttumskammer vor, Dr. Wnrzbach ab sofort jegliche schriftstellerische Betčatigung zu untersagen." (hsl. Rdbemerkungen IHDE) irgendwas mit "Vorverurteilung") BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 07 07 RKK- W3 (Funke) an Prčasi RSK: Ermittlungen, ob W Schrstellerei erlaubt, noch im Gange. RPA verstčandigen, dass sich Prčasi RKK Entscheidung vorbehčalt BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 07 13 RSK II D1 an RPA M-Obb: Rprčasi RKK behčalt sich Entscheidung vor BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 10 28 Promi an RKK: Gegen Schriftstellerei keine Einwčande. Manche Verčoff "recht ordentl u. brauchbar". Mitgl der RSK nur eine Sache der arischen Abstammung BDC RKK, PA Wnrzbach 1943 12 04 RKK-Abt Kulturpersonalien (v. Loebell) an Prčasi RSK: RPA mitgeteilt, dass keine Veranlassung besteht, Genehmigung zurnckzuziehen BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 15 1944 02 04 RPA M-OBB (Mnller) an RKK-Rgf: In der Angelegenheit der weiteren schriftstellerischen Tčatigkeit des Dr. Wnrzbach ergibt sich folgendes: 1.) Die Reichsschrifttumskammer hat mit Schreiben v. 14. und 15.5.1943 dem Dr. Wnrzbach mitgeteilt, dass er vorlčaufig weiterhin schriftstellerisch tčatig sein darf. 2.) Die Abteilung Schrifttum im RMVP weist in ihrem Schreiben vom 24.5.1943 darauf hin, dass Dr. Wnrzbach unverschčamte Forderungen und Behauptungen aufgestellt hat, die geradezu als Erpressung und jndische Manier zu bezeichnen sind. 3.) Aus diesem Grunde und weil sich aus der Beschlagnahmung erwiesen hat, dass Dr. Wnrzbach noch nach der Machtnbernahme 1933 mit Juden, Pazifisten und nunmehrigen Emigranten, die Mitglieder seiner Gesellschaft waren, korrespondiert hat, ausserdem, weil Dr. Wnrzbach es seit Jahren nicht der Mnhe wert findet, seine halbjndische Abstammung zu widerlegen und schlieĎlich dem Reichspropagandaamt Mnnchen- Obb. schon vor der Auflčosung der Nietzsche- Gesellschaft als von jndischem Gedankengut včollig infiziert bekannt war, hat das Reichspropagandaamt Mnnchen-Obb. im Einvernehmen mit dem Landesleiter Mnnchen-Obb. der Reichsschrifttumskammer beantragt, dem Dr. Wnrzbach jegliche weitere schriftstellerische Betčatigung zu untersagen. 4.)In Wiederholung der unter 3) angefnhrten Grnnde wurde von hier aus ebenfalls bei der Reichsschrifttumskammer mit Schreiben vom 24.5.1943 vorgeschlagen, Dr. Wnrzbach aus der Reichsschrifttumskammer auszuschliessen bzw. seine Mitgliedschaft zu streichen, da inzwischen in den bekannten "Mnnchner Lesebogen" eine Verčoffentlichung von ihm erschienen ist, was fnr die Hauptstadt der Bewegung eine neue Diffamierung durch den Halbjuden Dr. Wnrzbach bedeutet. BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 16 1944 02 04 5.) Am 13.7.1943 teilte die Reichsschrifttumskammer nach hier mit, dass der Prčasident der Reichskulturkammer sich die Entscheidung in der Angelegenheit des Dr. Wnrzbach v vorbehalten habe. 6.) Mit Schreiben v. 15.9.1943 teilt dagegen die Abtlg. Schrifttum des RMVP mit, dass dem Dr. Wnrzbach eine Frist gestellt worden sei, binnen derer er die Behauptung, kein jndisches Blut zu besitzen, beweisen muss, andernfalls wird ihm die Kammer die Mitgliedsschaft entziehen. Bis dahin sollen dem Dr. Wnrzbach auf Vorschlag der Kammer weder in persčonlichen noch in schriftstellerischen Betčatigung Schwierigkeiten bereitet werden. 7.) Der hier angefnhrte Vorgang widerlegt die Angaben der Reichskulturkammer v. 5.11.43 und v. 19.1.44, wonach das Reichspropagandaamt Mnnchen-Obb. gegen die weitere schriftstellerische Betčatigung des Dr. Wnrzbach keine Einwendung erhoben hatte. 8.) Ende Dezember 1943 hat Dr. Wnrzbach, wie dem Reichspropagandaamt Mnnchen-Obb. bekannt wurde, erklčart, er habe von der Reichskulturkammer ein Schreiben erhalten, wonach die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen gegenstandslos wčaren, er demnach rehabilitiert werden mnĎte. 9.) Da dem Reichspropagandaamt noch keine Mitteilung zugegangen ist, dass Dr. Wnrzbach nunmehr arischer Abstammung sein soll, wird auch weiterhin der Antrag aufrecht erhalten, Dr. Wnrzbach jede weitere schriftstellerische und čahnliche čoffentliche Betčatigung zu untersagen. BDC RKK, PA Wnrzbach 1944 02 04 Bis dahin bleibt auch das infolge seines renitenten Verhaltens gegennber dem Reichspropagandaamt Mnnchen-Obb. notwendige Verbot des Betretens der Dienstgebčaude des Reichspropagandaamtes fnr Dr. Wnrzbach weiterhin bestehen. Darnber hinaus muss Dr. Wnrzbach auf Grund der čortlich bekannten Vorgčange von hier aus weiterhin schčarfstens abgelehnt werden" BDC RKK, PA Wnrzbach 1944 03 06 Promi an RSK: "Sollte Herr W bis zum 1. Mai 1944 den Nachweis fnr seine arische Abstammung nicht erbracht haben, so ist er zu diesem Termin aus der RSK auszuschlieĎen." BDC RKK, PA Wnrzbach 1944 03 10 Pustet/Moser Verlag: Hat W doch Ausnahmegenehmigung BDC RKK, PA Wnrzbach BDC RKK, PA Wnrzbach 1944 03 16 RSK-Gruppen Buchhandel an RSK: Hat W Befreiungsschein erhalten? BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 17 1944 03 27 RSK II an Wilh. Baur: W. auszuschlieĎen, wenn nicht bis 1.5. Nachweis BDC RKK, PA Wnrzbach 1944 03 27 RSK II an RKK_Hptgeschfnhrg: W. auszuschlieĎen, wenn nicht bis 1.5. Nachweis BDC RKK, PA Wnrzbach 1944 06 20 Dt. Verlag an RSK: Konnte W arische Abstammung nachweisen oder nicht? BDC RKK, PA Wnrzbach 1944 06 29 RSK II an Dt. Verlag: Bisher keine amtlichen Unterlagen BDC RKK, PA Wnrzbach 1944 09 01 RKK-Hptgfn (v Loebell) an Prčasi RSK: Anbei heutiger Bescheid BDC RKK, PA Wnrzbach 1944 09 01 RKK-Hgf (v Loebell) an W. Da jnd. Mischling 1. Grades, Sondergenehmigung zurnckgezogen, bis Beweis BDC RKK, PA Wnrzbach 1949 06 23 Archiv Berlin (Schmidt) an Public Safety Branch, Cultural Investigation Sub-Section z.Hd. Dr. Kirstaedter: "Am 27.9.1946 holte Mr. Bennett eine Auskunft nber W.. ein, der Ltr der Abt WA bei Radio Mnnchen war u dort wg seiner halbjnd. Abstammung 1940 entlassen urde. - Von Wn. fand ich knrzlich einen Aufsatz >Die Wiedergeburt des Geistes aus dem Blute<, der am 14.1.1934 im VB verčoff wurde." BDC RKK, PA Wnrzbach 1956 N-G unter Albert Kropf wieder belebt: "keine nennenswerte Mitgliederzahl." Information Philosophie 2, Juni 2000, 128 1983 Grnndung des >Nietzsche-Kreises e.V. Freundes- und Arbeitskreis zur Fčorderung des Vermčachtnisses Friedr. Nietzsches< Information Philosophie 2, Juni 2000, 128 1985 Grnndung Zweigstelle des >Nietzsche-Kreises< in Mnnchen. In diese bringt Kropf die N-G ein. Information Philosophie 2, Juni 2000, 128 2000 Der >Nietzsche-Kreis< ist nur noch in Mnnchen tčatig u. nennt sich >Forum fnr philosophisches Denken mit Fr. Nietzsche<, Leitung Beatrix Vogler. Treffen in Schwabing Seidlvilla, Nikolaipl. 1b (tel: 08024-1453) Information Philosophie 2, Juni 2000, 128 oo Prospekt F.W.: Das Vermčachtnis Friedrich Nietzsches... Salzburg, Leipzig: Pustet BDC RKK, PA Wnrzbach oo GA Kurt Kohlmann, Kčoln nber F.W.: Erkennen und Erleben: Lobt es in den hčochsten Tčonen. Nietzsche allein imstande, "uns vor der anstnrmenden Ameisenflut des Bolschewismus zu retten..." BDC RKK, PA Wnrzbach oo GA o.V. nber "Erkennen u. Erleben." (positiv) BDC RKK, PA Wnrzbach http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon 18 oo oo oo GA Flechtner, Hans Joachim (Greifswald) nber F.W.: Erkennen und Erleben: "Wir haben in den letzten Jahren so oft den Sturmlauf gegen den Nationalismus erlebt, daĎ es geradezu erfreulich wirkt, wenn von der Seite der "Lebensphilosophie" aus auch einmal der Versuch unternommen wird, die Beziehungen zwischen der rationalistischen und der irrationalistischen Seite unseres Wesens in positivem Sinne zu bestimmen. Von Nietzsche ausgehend, entwirft der Verfasser in dieser sehr lesenswerten Schrift ein Weltbild von starker Eindringlichkeit. Natnrlich fehlen auch hier die einseitigen Bewertungen nicht, aber als Ganzes liegt das Buch auf einer hčoheren Ebene als die Schriften der Lebensfanatiker. Ein erstaunlich reiches Material wird verwertet, Anschauungen von einer befreienden Weite geben dem Leser mehr als nur theoretische Anregungen. Und hinter allem leuchtet Nietzsches Geist und Lehre auf und macht diese kleine Schrift damit zu seiner vorznglichen Einfnhrung in das Werk dieses Denkers. AuĎerordentlich wesentlich aber ist vor allem der Versuch des Verfassers, Nietzsche als den "einzigen und wahrhaftenaSchnler Kants" zu bezeichnen. Man wird dieser These kaum in der Form, wie sie hier vorliegt, zustimmen kčonnen, aber die Untersuchungen werfen ein neues Licht auf die Beziehungen Nietzsches zu der Hauptrichtung der deutschen Philosophie - und zugleichsauf Nietzsche und Kant selbst. Das Buch ist wertvoll und wesentlich dadurch, daĎ es zum Weiterdenken zwingt und dem Leser unendliche neue Perspektiven čoffnet." BDC RKK, PA Wnrzbach

Born: Berlin, Germany 15th Jun 1886 Baptised:
Died: Munich, , Bavaria, Germany 14th May 1961 Buried:
Family:
Wuerzbach

Ancestors
[ Patrilineage | Matrilineage | Earliest Ancestors | Force | Force2 | Set Relationship | Relationship | Options ]

1.
Dr. Friedrich Wilhelm Adolf 
Wuerzbach
(
Gemmingen von Massenbach
) 1886 - 1961
2.  
 
3.
Clara 
Bellachini
(
Wuerzbach
) * 1857
6.
7.

Siblings



Spouses



1. Munich, , Bavaria, Germany 17th Sep 1929
Dolly Emilie Freda 
Gemmingen von Massenbach
(
Wuerzbach
) 1907 - 1986

Descendants
[ Options ]

a.
Dolly Emilie Freda 
Gemmingen von Massenbach
(
Wuerzbach
) 1907 - 1986
1.
hidden
2.
hidden
Sources

Timeline


15th Jun 1886Born (birth) Berlin, Germany
17th Sep 1929Married
Dolly Emilie Freda 
Gemmingen von Massenbach
(
Wuerzbach
) 1907 - 1986 (marriage) Munich, Bavaria, Germany
14th May 1961Died (death) Munich, Bavaria, Germany
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